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 Ansichtskartensammeln ist interessant und macht Spaß!
 Hier werden Fachbegriffe des Ansichtskartensammelns erläutert,
 die auch in den Ansichtskartenbeschreibungen verwendet werden.




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Ansichtskarten

sind Postkarten die auf der nicht postalisch verwendeten (Rück-)Seite mit bildlichen Darstellungen versehen sind. Ansichtskarten wurden 1877 von dem Löbauer Fotografen Alphons Adolph erfunden. Zur Jahrhundertwende setzte sich die Ansichtskarte im großen Stil durch. Nach und nach gingen die Kartenschreiber dazu über, nicht mehr auf die Bildseite zu schreiben, sondern begnügten sich mit der Rückseite, auf der auch die Adresse zu lesen war..

Ansichtskartenhüllen
bestehen aus weichmacherfreier Folie und schützen die Ansichtskarten gegen Staub und Feuchtigkeit. Wegen der unterschiedlichen
Postkartenformate werden Ansichtskartenhüllen in der Regel in zwei Größen (für alte oder für moderne Ansichtskarten) angeboten.

Ansichtskartenrubriken
dienen der übersichtlichen Einteilung von Ansichtskarten nach ihren Bildmotiven. Üblicherweise wird dabei nach topografischen Karten und Motivkarten unterschieden, wobei die letzteren in zahlreiche Motivgruppen (Glückwunschkarten, Künstlerkarten usw.) unterteilt werden können.

Ansichtskartenserien
bestehen aus mehreren zusammengehörenden Ansichtskarten mit ähnlichen oder fortlaufenden (z.B. eine 'Bildgeschichte' erzählenden) Abbildungen. Solche Serien bestehen oft aus 4, 6, 8 oder 12 Ansichtskarten.

Authentizität
bedeutet Echtheit (als original befunden). Das Adjektiv zu Authentizität heißt authentisch.

Autogrammkarten
zeigen Fotos von Prominenten und sind meist mit einem
Autogramm versehen (oft aufgedruckt, besser handgeschrieben), werden teilweise aber auch ohne Autogramme gesammelt. Wenn das Autogramm die eigenhändig geschriebene Unterschrift der abgebildeten Person ist, kann man diese Karten auch als Autographen, d.h. eigenhändige Schriftstücke bezeichnen.

Bildpostkarten
wurden 1925 von der Deutschen Reichspost (zur Förderung des Fremdenverkehrs) eingeführt. Sie zeigen in der linken oberen Hälfte der Anschriftenseiten Bilder von Ortsansichten oder besonderen Ereignissen.

Ereigniskarten
nehmen auf örtliche Ereignisse bezug und zeigen hierzu eine entsprechende Abbildung (z.B. Feste, Veranstaltungen, Unglücke, Katastrophen, politische Ereignisse, Staatsbesuche usw.)


Erhaltung
bezeichnet den Erhaltungsgrad einer Ansichtskarte. Hierzu wird oft folgende Einstufung herangezogen:
1 = sehr gute Erhaltung, neuwertig bzw. minimale Gebrauchsspuren
2 = gute Erhaltung, geringe meist altersbedingte Gebrauchsspuren
3 = Sammelwürdige Karte mit etwas größeren, im Text beschriebenen / sichtbaren Fehlern
4 = Karte mit Mängeln; aufgrund von Besonderheiten noch sammelwürdig.

Feldpost
nennt man im Militärwesen die Postversorgung der im Einsatz befindlichen Einheiten. Feldpostkarten wurden in den beiden Weltkriegen mit Feldpoststempeln abgestempelt und meist ohne aufgeklebte Briefmarken befördert.

Felle-Karten
ist die etwas saloppe Bezeichnung für Ansichtskarten, die von dem Ansichtskartenkünstler Eugen Felle um 1900 aufwändig gestaltet wurden (meist als
Lithografien aus dem süddeutschen Raum).


Ganzsachen
sind mit vorauszubezahlenden Postwertzeichen bedruckte Formulare wie z.B. Postkarten, Umschläge u.ä.. In der Philatelie sind Ganzsachen ein beliebtes Sammelobjekt

Gebrauchserhaltung
bezeichnet den gebrauchten Erhaltungszustand (im Gegensatz zum ungebrauchten, postfrischen Erhaltungszustand) gelaufener und ungelaufener Ansichtskarten.

Gelaufen
sind Karten, die postalisch befördert wurden. Im Idealfall ist Postwertzeichen und/oder Poststempel erhalten, manchmal wurden die Marken von früheren Sammlergenerationen entfernt. Häufig wurden Ansichtskarten auch im Brief verschickt und auf der Anschriftenseite beschrieben (ideal, wenn der Schreiber auch das Tagesdatum notiert hat!). Alter und Authentizität solcher Karten lassen sich damit eindeutig bestimmen.

Gruß aus ...
war die übliche bildseitige Beschriftung der topografischen Ansichtskarten um die Jahrhundertwende vom 19. ins 20. Jahrhundert. Volkstümlich steht diese Bezeichnung oft für topografische Lithografien

Handgemalt, handgemacht
sind Ansichtskarten, die (oft von Künstlern) handgefertigt sind.

Heimatsammler
sammeln alles was in besonderem Bezug zu Ihrem Heimatort steht (z.B. Ortsansichten, ortsbezogene Ansichtskarten, Dokumente und philatelistische Belege sowie alle möglichen ortsbezogenen Gegenstände)

Judaica, Judaika
ist die Bezeichnung für Ansichtskarten (und andere Dokumente), die sich mit dem Judentum (Kultur, Religion, Judaistik) oder jüdischen (auch antisemitischen) Themen beschäftigen.

Jugendstil
ist eine kunstgeschichtliche Epoche um die Jahrhundertwende des 19. zum 20. Jahrhundert. Weitere Bezeichnungen sind Art Nouveau, Modern Style, Modernismo, Stile Liberty oder Wiener Secession. Äußerlich kennzeichnende Elemente des Jugendstils sind dekorativ geschwungene Linien sowie flächenhafte florale Ornamente und die Aufgabe von Symmetrien, wie sie z.B. auch auf dieser Homepage Verwendung finden. Ansichtskartenkünstler des Jugendstils sind z.B. Alfons Mucha, meta Köhler, Raphael Kirchner und die Künstler der 'Wiener Werkstätten'. Jugendstilkarten sind bei Sammlern als Kunstgegenstände sehr gefragt und erzielen oft hohe Preise.


Jugendstilalben
sind Ansichtskartenalben, die um die Jahrhundertwende des 19. zum 20. Jahrhundert der Sammlung und Präsentation der neu erfundenen Ansichtskarten dienten. Sie hatten meist geprägte und aufwändig mit Jugendstilornamenten geschmückte Einbände und sollten die Weltläufigkeit des gehobenen Bürgertums demonstrieren. Sie wurden qualitativ so hochwertig hergestellt, dass sie heute nach oft über 100 Jahren noch immer als Schmuckstücke benützt werden können.


Kleeblattlithos
sind
Lithografien die topografische Ortsansichten in Form eines Kleeblatts darstellen und oft als spezielles Sammelgebiet gesucht werden.

Konvolut
ist eine Bezeichnung für Mengenposten und steht für ein aus mehreren Ansichtskarten bestehendes Los oder Lot.

Künstlerkarten
ist die zusammenfassende Bezeichnung für Ansichtskarten, die von Künstlern oder nach deren Vorlagen gefertigt wurden.

Leporellos
sind ziehharmonikaförmig gefaltete Papiergegenstäde (z.B. Faltblätter, Ansichtskartenbücher oder Taschenkalender). Der Name kommt vom Diener Don Juans, Leporello, der für seinen Herrn ein Heft mit einer Sammlung von Abbildungen der Damen, die mit Don Juan verkehrten, anfertigte. Später verwendeten Fotografen Leporellos um Bilderserien an ihre Auftraggeber abzuliefern. In der Folgezeit hat sich der Name Leporello für faltbare Ansichtskartenheftchen durchgesetzt. Sind diese in das Motiv der Ansichtskarten integriert (oft in Form von Rucksäcken, die man öffnen kann), werden diese auch als 'Rucksackkarten' bezeichnet.

Lichtdruck
ist ein fotomechanisches Flachdruckverfahren zur Wiedergabe von Halbtönen ohne Raster sowie in der Fotografie ein photolithographisches Verfahren, das 1856 von Adolphe Louis Poitevin unter der Bezeichnung Collotypie entwickelt wurde. Der Lichtdruck wurde bei der Reproduktion von Zeichnungen und Gemälden angewendet, da in keinem anderen Druckverfahren eine so originalnahe Wiedergabe möglich ist.

Lithografien
sind Steinzeichnungen als künstlerisches Ausgangsprodukt zur Vervielfältigung mittels Steindruckverfahrens (dieses gehört zu den Flachdruck-Verfahren) und die daraus entstehenden Steindrucke als das Ergebnis dieser Vervielfältigung.
Die zu druckende Zeichnung wurde mit einer fetthaltigen Substanz (z. B. Lithokreide oder -tusche) auf einen speziell zubereiteten (geschliffenen, gekörnten und entfetteten) feinporigen Kalkstein (meist 'Solnhofer Schiefer') aufgebracht. Um die fetthaltige Zeichnung auf dem Stein zu stabilisieren und die nicht zu druckenden Partien für die Farbe unempfindlich zu machen, wurde der Stein mit Talk überwischt (damit es der so genannten Ätze möglich war, an alle freien Stellen zu gelangen). Anschließend wurde die Ätze (meist eine Mischung aus Gummi Arabicum und Salpetersäure) aufgetragen. Diese reagierte nun mit dem Fettgrund der Zeichnung und stabilisierte diesen im Stein. Anschließend wurde der Stein mit Gummi Arabicum überzogen, welches sodann von der Zeichnung herunter poliert wurde, jedoch an den unbezeichneten Stellen im Stein verblieb. Dieses aufwändige handwerklichen Verfahren diente um 1900 zur Herstellung von Ansichtskarten, die heute als besonders schöne und farbenprächtig gestaltete Kunstwerke gesucht sind.


Materialkarten
sind Ansichtskarten die (oft in Handarbeit) aus anderen als den herkömmlichen Materialien hergestellt sind. (z.B. Ansichtskarten aus Holz, Kork, Birkenrinde, metall, aber auch Seiden-, Spitzen- und Textilkarten oder Ansichtskarten mit Glimmer, Gold- und Silberstaub, ebenso wie verschiedenartige Applikationen).

Maximumkarten
sind Ansichtskarten mit bildseitig aufgeklebter motivgleicher Briefmarke, die mit motivbezogenem Poststempel postamtlich gestempelt sind. Sie bieten dem Sammler ein Maximum an Übereinstimmung zwischen den Bildmotiven von Ansichtskarte, Briefmarke und Poststempel.
Besonders beliebt sind
Maximumkarten, die von privaten Sammlern in kleinsten Auflagen in individueller Handarbeit mit der passenden Marke beklebt und postamtlich einzeln mit motivbezogenem Sonder- oder Ersttagsstempel gestempelt wurden.


Mondscheinlithos
sind
Lithografien die topografische Ortsansichten im Mondschein darstellen. Diese Mondscheinlithos waren um 1900 sehr beliebt und sind meist in Grautönen (oft mit Mondschein im Silberdruck) auf bläulichem Untergrund gedruckt. Sie werden oft auch heute noch als spezielles Sammelgebiet gesucht.

Panoramakarten
sind aufklappbare 2- oder 3-teilige Ansichtskarten, die meist Orts- oder Landschaftspanoramen zeigen.

Philatelie
bedeutet 'Briefmarkenkunde' und beschäftigt sich mit dem systematischem Sammeln von Briefmarken und deren Verwendung auf postalischen Belegstücken jeglicher Art, wozu auch die Ansichtskarten gehören. Deshalb hat auch der Ansichtskartensammler mit Philatelie zu tun. Ein spezielles Sammelgebiet beschäftigt sich sogar mit Philatelie auf Ansichtskartendarstellungen.


Postkarten
wurden ab 1870 von verschiedenen Postverwaltungen zunächst unter der Bezeichnung 'Correspondenzkarten' herausgegeben. Deren Vorderseiten waren der postalischen Anschrift und den (teilweise eingedruckten) Postwertzeichen vorbehalten, die Rückseite konnte frei beschrieben werden.

Postkartenformat
Bis in die 30er Jahre wurde das (alte, kleine) Postkartenformat von 8,5 x 12 cm benützt, die heutige, moderne Normgröße für Postkarten ist DIN A6 (10,5 × 14,8 cm).

Prägekarten
sind Ansichtskarten, die (teilweise) erhaben geprägt sind oder einen geprägten (oft ornamentalen) Rand haben. Solche Karten sind von Sammlern besonders gesucht. Eine spezielle Variante sind Reliefkarten von Ortsansichten: Bei einem Relief handelt es sich um eine Darstellung, die sich plastisch vom Hintergrund abhebt.

Reliefkarten
zeigen geprägte Ortsansichten, die sich plastisch vom Hintergrund abheben.

Rucksackkarten
ist eine Bezeichnung für Ansichtskarten, die bildliche Darstellungen mit aufklappbaren Teilen (z.B. Rucksäcken, Koffern, Motorhauben, Türen, Röcken, Lederhosen u.ä.) zeigen, hinter denen sich kleine
Leporellos verbergen, die vom Betrachter zieharmonikaförmig entfaltet werden können. Die Bezeichnung 'Rucksackkarte' bezieht sich auf die ursprüngliche Form dieser Karten, wo die Leporellos meist aus den Rucksäcken von Wanderern entfaltet werden konnten.

Stahlstiche
werden in einem grafischen Tiefdruckverfahren hergestellt, das 1820 von Charles Heath erfunden wurde. Die Zeichnung wird dabei mit dem Grabstichel in eine enthärtete Stahlplatte graviert oder auch - wie bei der Radierung - geätzt. Das Verfahren eignet sich besonders für sehr feine, kleine Darstellungen. Topografische Stahlstiche werden vor allem von Graphiksammlern und Heimatsammlern gesammelt, sind aber auch für Ansichtskartensammler interessant, vor allem wenn es sich um dekorative Miniatur-Stahlstiche im Ansichtskartenformat handelt.


Steindruck
siehe Lithografie

Sütterlin-Schrift
ist eine von dem Berliner Grafiker L. Sütterlin (1865-1917) geschaffene Schreibschrift, die seit 1915 bis etwa 1940 in deutschen Schulen gelehrt wurde. Sie wird auch die 'deutsche Schrift' genannt. Die Schrift ist eine Standardform der vorher üblichen sehr verschiedenen Kanzleischriften:

Topografie
kommt vom griechischen topos 'Ort' und grafeïn 'zeichnen, beschreiben', was wörtlich Ortsbeschreibung und sinngemäß Geländeskizze, Landkarte bedeutet und bei Ansichtskartensammlern topografische = ortsbezogene Ansichtskarten meint. Diese sind vor allem bei Heimatsammlern sehr beliebt und gesucht.

Ungelaufen
sind ungebrauchte Karten, die postalisch nicht befördert wurden.

Ungeteilte Anschriftenfelder
waren postalischer Standard bis 1904. Postkarten durften auf der postalischen Vorderseite nur mit der Postanschrift beschrieben werden, was dazu führte, dass die Versender Ihre Grußtexte bildseitig auf die lithografierten Karten schrieben. Bei einigen Sammlern ist dies zu Unrecht verpönt, während es für viele andere Sammler einen ganz besonderen authentischen Reiz bedeutet, der auch aus der damals noch üblichen (und meist sehr schön geschriebenen) 'Sütterlin-Handschrift' herrührt, die den damit beschriebenen alten Karten noch einen besonderen grafischen Effekt geben kann. Erst nach 1904, wurden die bis heute üblichen geteilten Anschriftenfelder zugelassen, die es den Versendern ermöglichten, Ihre Texte von der Bildseite auf die postalische Vorderseite neben das Anschriftenfeld zu schreiben.

Unikat
bezeichnet (lat. unus, einer, ein einziger) die einzigartige Ausfertigung eines Schriftstücks, einer Abbildung oder einer Fotografie. Der Begriff wird für Einzelstücke jeglicher Art gebraucht, um ihre Einzigartigkeit hervorzuheben. Bei Ansichtskarten sind Unikate als Foto-Ansichtskarten oder (oft von Künstlern) handgefertigte bzw. handgemalte Ansichtskarten möglich.

Vorläufer
ist die Fachbezeichnung für frühe Ansichtskarten. Der Begriff 'Vorläufer' drückt aus, dass diese Karten den späteren Ansichtskarten der Jahrhundertwende zeitlich 'vorausgelaufen' sind. Die meist einfarbig gedruckten und oft sehr schlicht und unscheinbar wirkenden
Lithografien sind überaus selten und deshalb von Sammlern als Prachtstücke für ihre Sammlung (auch zu recht hohen Preisen) gesucht.

Weltpostkarte
Durch den Berner Postvereinsvertrag vom 1. Juli 1875 wurde die Postkarte auch für den internationalen Verkehr zugelassen. Die für den Verkehr ins Ausland vorgesehenen Karten trugen häufig die Bezeichnung 'Weltpostkarte' und die französische (= Amtssprache des Weltpostvereines) Bezeichnung 'Carte postale'.

Winterlithos
sind
Lithografien die topografische Ortsansichten als Winterlandschaften in Schnee und Eis darstellen und werden oft als spezielles Sammelgebiet gesucht.